Zur Ausstellung von Denis Handschin
A2S8₁₄
Die
Arbeit für das Zip begann mit einer Recherche bei der Stadtarchäologie Basel.
Der Fokus richtete sich auf prähistorische Funde um den Ausstellungsraum im
Wettsteinquartier. Das gesamte Kleinbasel war jedoch bis zur Bronzezeit mit
einem auenhaften Flussverlauf durchzogen. Somit wurden allfällige
Jagdgegenstände immer wieder weggeschwemmt. Die ersten Siedlungen waren auf den
umliegenden Hügeln, also orientierte sich die Kleinbasler Seite in Richtung
Riehen Bischoffhöhe / Oberfeld. Mehr und mehr begann sich das Gebiet mit
Sedimenten vom Fluss namens Wiese zu überlagern. Der Rhein wurde so nach Westen
gedrückt und erhielt allmählich seine heutige Position als unteres Rheinknie.
Während
dieser stetigen Veränderung des Flussverlaufes wandelten sich auch einige Jäger
und Sammler entweder zu sesshaften Gesellschaften, die Ackerbau und Viehhaltung
betrieben, oder zu Hirtennomaden. In unseren Breiten- und Längengraden bezieht
sich dies auf ca. 5000 v. Chr. In dieser Jungsteinzeit, dem Neolithikum, begann
die Domestizierung wild lebender Tierarten. Gemäss einigen Funden auch die
Ziege.
Heute
werden Ziegen ein Gen von Spinnen verabreicht, um dann aus der Milch ein
Protein zu gewinnen, mit welchem Seidenfäden herstellt werden können. Die
Festigkeit eines solchen Fadens übertrifft jedes andere im Labor hergestellte
Material bei weitem. Die extrem belastbaren Fasern könnten in der Medizin und bei
der Herstellung neuer Werkstoffe ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.
Im
Ausstellungsraum Zip auf der Parzelle 1414 wird nun ein Ziegenspinnenhybrid
dargestellt. Als Gegenpol ist an der anderen Wand eine weitere Grafik, welche
die Jurakette vom Standpunkt aus in Richtung Süden zeigt. Diese Silhouetten
sind die einzige Konstante, die sich seit dem Beginn der Haltung von Nutztieren
an diesem Ort nicht mehr verändert hat. Die Zeichnung am Boden stellt ebenfalls
markante Zäsuren vom Neolithikum bis heute dar. Es sind dies, das heutige
Strassennetz und die damals mäandrierende Gewässerlandschaft. Durch die
Ausgangslage, welche mit dem Ort begann, ist eine Assoziationskette entstanden,
wo der Schluss- oder Anfangspunkt das mit Ziegenmilch auf Glas aufgetragene Mandala
bildet.
Die endgültige
Konstellation dieser verschiedenen Weltbezüge ist ein geistiger Vorschlag,
welcher von jeder Person überdacht werden kann. Wie ist es um die Situation des
bestehenden Netzes und wie wird es weiter gesponnen?